Vom Elberadweg in die Zillestadt Radeburg

Dass Berlin an der Spree liegt, wissen Sie sicher, aber wussten Sie, dass die Spree in Sachsen entspringt? Und war es Ihnen bekannt, dass auch der Berliner Milieu-Maler Heinrich Zille in Sachsen geboren wurde?

Der nach Zille benannte und mit seinen Konterfei markierte Radweg führt vom Elberadweg in die 10 km entfernte Geburtsstadt Radeburg und wieder zurück.

Der Radler, der in Radebeul den Elbradweg verlässt und der Beschilderung "Touristische Ziele" folgt, erreicht nahe der Touristinformation Radebeul den Haltepunkt "Weißes Ross" der Lößnitzgrund-Schmalspurbahn, auch liebevoll "Lößnitzdackel" genannt. Hier kann man sich entscheiden, aus dem Lößnitzgrund mit der Bahn zu fahren (Fahrradmitnahme möglich) oder aber denn kurzen, aber kräftigen Anstieg aus dem Elbtal auf das Plateau der Westlausitzer Überschiebung per Muskelkraft zu erreichen. In einem sanft welligen Terrain geht zum Waldstrandbad des Kurortes Volkersdorf. Bei den "Sonnensuchern" hat man hier schon das erste Mal Zillesche Atmosphäre. Weiter führt die Strecke durch die imposante und in Mitteleuropa ziemlich einmalige Moritzburger Kleinkuppenlandschaft. Für einen "Vorgeschmack" auf Radeburg und zur Erheiterung jedes Genuss-Radlers sorgen auf dem Abschnitt der Radeburger Stadtgemeinde zahlreiche Grafiken und flotte Sprüche vom "Pinsel-Heinrich".

In Radeburg erwartet Sie ein Heimatmuseum mit einer ständigen Zille-Ausstellung. Der Weg führt auch am Zille-Denkmal von Prof. Drake vorbei, das natürlich vor der Zille-Schule steht. Und die Radler, die nach einem Besuch des altehrwürdigen Stadtzentrums mit seinen kleinen Geschäften und seinen zahlreichen Gaststätten die Weiterreise Richtung Brockwitz an die Elbe antreten, werden auch noch Heinrich-Zille-Park passieren.

Mittwoch, 7. November 2012

Der Zilleradweg „umgeht“ Moritzburg

Es gibt keinen Radweg direkt von Moritzburg in den Heidebogen. Die Ursache liegt in einem fehlenden Radweg zwischen Moritzburg (via Wildgehege) und Berbisdorf entlang der besonders an den Wochenenden viel befahrenen S 80. Dies veranlasste die Planer des Zilleradweges, den unbequemen Weg mit zwei steilen Anstiegen über Cunnertswalde zu wählen, um auf den Radweg von Bärnsdorf nach Berbisdorf entlang der S 96 zu gelangen. Der Weg über den Moritzburger Erik-Maiklick- Weg ist der einzige Radweg-Abschnitt zwischen Radebeul und Radeburg, der nicht ausgebaut (z.B. asphaltiert) ist (steiniger Feldweg, schlammiger Waldweg).
Die S 80, eine Landstraße ohne Randstreifen, wird am Wochenende außerdem von vielen Radfahrern und Fußgängern benutzt. Hier verläuft auch der Nationale Fernwanderweg Ostsee-Saaletalsperren ab Mauerwiese direkt auf der Fahrbahn – ohne Fußweg! Die Straße ist aber besonders in der schlecht einsehbaren Kurve an Großmanns Berg extrem gefährlich. Ausführlich berichtet wird darüber in dem Blog "Mauerwiese".
In der derzeitigen Situation ist der fehlende Weg ab Wildgehege eher eine Barriere als eine „Schnittstelle“ für die touristische Erschließung der Region.