Vom Elberadweg in die Zillestadt Radeburg

Dass Berlin an der Spree liegt, wissen Sie sicher, aber wussten Sie, dass die Spree in Sachsen entspringt? Und war es Ihnen bekannt, dass auch der Berliner Milieu-Maler Heinrich Zille in Sachsen geboren wurde?

Der nach Zille benannte und mit seinen Konterfei markierte Radweg führt vom Elberadweg in die 10 km entfernte Geburtsstadt Radeburg und wieder zurück.

Der Radler, der in Radebeul den Elbradweg verlässt und der Beschilderung "Touristische Ziele" folgt, erreicht nahe der Touristinformation Radebeul den Haltepunkt "Weißes Ross" der Lößnitzgrund-Schmalspurbahn, auch liebevoll "Lößnitzdackel" genannt. Hier kann man sich entscheiden, aus dem Lößnitzgrund mit der Bahn zu fahren (Fahrradmitnahme möglich) oder aber denn kurzen, aber kräftigen Anstieg aus dem Elbtal auf das Plateau der Westlausitzer Überschiebung per Muskelkraft zu erreichen. In einem sanft welligen Terrain geht zum Waldstrandbad des Kurortes Volkersdorf. Bei den "Sonnensuchern" hat man hier schon das erste Mal Zillesche Atmosphäre. Weiter führt die Strecke durch die imposante und in Mitteleuropa ziemlich einmalige Moritzburger Kleinkuppenlandschaft. Für einen "Vorgeschmack" auf Radeburg und zur Erheiterung jedes Genuss-Radlers sorgen auf dem Abschnitt der Radeburger Stadtgemeinde zahlreiche Grafiken und flotte Sprüche vom "Pinsel-Heinrich".

In Radeburg erwartet Sie ein Heimatmuseum mit einer ständigen Zille-Ausstellung. Der Weg führt auch am Zille-Denkmal von Prof. Drake vorbei, das natürlich vor der Zille-Schule steht. Und die Radler, die nach einem Besuch des altehrwürdigen Stadtzentrums mit seinen kleinen Geschäften und seinen zahlreichen Gaststätten die Weiterreise Richtung Brockwitz an die Elbe antreten, werden auch noch Heinrich-Zille-Park passieren.

Montag, 16. Juli 2012

Aussichts(losigkeits)punkt Fuchsberg?

Vom Zilleradweg aus erreicht man den noch auf Weinböhlaer Flur liegenden Fuchsberg. Eine Aussichtskanzel wurde dort 1994 als Teil des Waltlehrpfades Spitzgrund errichtet und mit interessanten Informationstafeln bestückt. 1995 bis 1999 wurden mehrfach Beschädigungen an dem Objekt festgestellt, bis sie durch Branstiftung am 29. Dezember 1999 völlig vernichtet wurde.
Trotzdem gab die Gemeinde nicht auf und errichtete die Hütte bis August 2000 neu. Diesmal hielt die Anlage wiederum fast 10 Jahre. Mit der Inbetriebnahme des Zilleradweges wuchs ihre touristische Bedeutung, jedoch wurde sie im November 2009 erneut zerstört und im Dezember zum dritten Mal aufgebaut.
Lovebswert ist die Hartnäckigkeit, mit der die Gemeinde um den Erhalt eines der interessantesten Aussichtspunkt eüber die Elbtalweitung - mit Blick von Meißen bis zum Dresdner Fernsehturm - gekämpft hat. Inzwischen ist aber die Aussicht selbst verloren gegangen, denn nach 20 Jahren sind die einst angepflanzten Bäumchen längst über die Kanzel hinausgewachsen.
Ein Aussichtspunkt ohne Aussicht - damit kann man sich aber kaum zufrieden geben.

1 Kommentar:

  1. Gramann, Hans-Jochen Kreisradwegewart16. Juli 2012 um 11:32

    Leider kann man an dieser Tatsache nichts ändern. Der um den Fuchsberg befindliche Wald ist Eigentum der Wettinischen Forstverwaltung von Herrn von Sachsen und ein Wirtschaftswald. In Zusammenkünften mit Herrn von Sachsen wurde dieser Sachverhalt angesprochen, sowohl die Vertreter der Gemeindeverwaltung als auch ich persönlich wurden informiert, dass an eine Rodung keinesfalls gedacht wird, sondern erst wenn eine Rodung den entsprechenden Ertrag bringt. In einer Gemeinderatssitzung im September wird dieser Umstand angesprochen, es ist zu erwarten, dass der Fuchsberg als Aussicht aufgegeben wird und auch die Radwegweisung nicht mehr auf diese einstige Aussichtsmöglichkeit hinweisen wird, sehr schade.

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